Jörg Drews: Arno Schmidts „Magical Mystery Tour"
Was kann einer eigentlich noch machen, der „Zettels Traum“ geschrieben hat? Ein paar Kleinigkeiten schreiben, im übrigen seine Papiere ordnen und auf den Tod warten — diese Antwort wäre taktlos, wenn nicht Arno Schmidt selbst eben dieses Lebensgefühl seit etwa 1969 immer wieder zu Protokoll gegeben hätte. Mögen seine Bekundungen physischen Verbrauchtseins auch ein Stück grimmiger Koketterie enthalten, so war Schmidt doch wohl schon während der Niederschrift von „Zettels Traum“ von der untergründigen Angst befallen, nicht mehr viel Zeit zu haben, sein Opus maximum vielleicht nicht mehr vollenden zu können.
Jörg Drews: Arno Schmidts „Magical Mystery Tour“. In: Merkur (335), 1976, S. 385-388.